Lesezeit: 5 MinutenRegelmäßig erreichen uns Anrufe, in denen mögliche Kunden nach detektivischen Ermittlungsmethoden fragen. Zu unserem Erstaunen berufen sich diese Anrufer sehr oft auf einen gewissen Carsten Stahl, den sie aus dem Fernsehen kennen. Sie erklären dann, dass Sie die Ermittlungen gerne so hätten, wie es Carsten Stahl macht.
Dazu ist klar zu sagen: Die Detektei Carsten Stahl gibt es nicht wirklich. Wer die Adresse des Detektivbüros Stahl sucht, findet zwar eine Webseite, auf der besagter Carsten Stahl groß zu sehen ist.
Bei genauem Hinschauen sieht man aber, dass es eine Promotion-Seite einer Agentur ist, die den Schauspieler vertritt. Ja, Herr Stahl ist kein Detektiv, er ist schlichtweg ein Schauspieler. Betreiber der Seite ist seine Agentur in Berlin.
Was passiert, wenn man die Adresse der Detektei Stahl sucht?
Auf besagter Webseite findet man nur die gesetzlich vorgeschriebenen Angaben im Impressum. Hier steht nur die Berliner Agentur, die bei der Denic (Registrierungsstelle für Domains) als Betreiber der Seite eingetragen ist. Besucht man die angegebene Adresse:
Kirchhainer Damm in Berlin,
so finden sich keine Hinweise auf ein Detektivbüro. Interessanterweise finden sich aber folgende Hinweise:
Wir beantworten keine Auftragsanfragen!
Wir beantworten keine telefonischen Anfragen über Carsten Stahl!
Direkte oder indirekte telefonische Kontaktaufnahmen mit Herrn Stahl sind nicht möglich!
Was erkennen wir daraus? Wenn keine Anfragen zu Aufträgen beantwortet werden, kann folglich besagte Fernsehdetektei nicht in der Realität beauftragt werden.
Werden keine telefonischen Fragen zu dem Protagonisten der TV-Serie Privatdetektive im Einsatz beantwortet, dann liegt das wohl daran, dass die Agentur vermutlich immer wieder Anrufe von potentiellen Carsten-Stahl-Kunden erhalten hat. Diesen unnützen Aufwand am Telefon will man sich ersparen.
Wenn keine direkte oder indirekte Aufnahme des Kontakts machbar ist, heißt das, man möchte den Schauspieler von solchen Anfragen abschotten. Und das wohl aus gutem Grund.
Offenbar haben viele Zuseher dieser Unterhaltungssendung nicht erkannt, dass die angeblichen Ermittler eben keine realen Fälle bearbeiten. Wundert das, wenn man bedenkt, dass die Sendung Privatdetektive im Einsatz im Nachmittagsprogramm des Privatfernsehens läuft? Die meisten berufstätigen Menschen sind um diese Zeit noch bei der Arbeit.
Vor dem Fernseher sitzen dann oft Schüler und Jugendliche, die nur der Unterhaltung wegen so etwas bei RTL 2 schauen. Tatsächlich ist es eine der typischen Scripted Reality Serien, die den Menschen Woche für Woche im Fernsehen das "wahre Leben" vorgaukeln. Eben ein erfolgreiches TV-Format der heutigen Zeit mit viel Aktion, einer Prise Gewalt und Personen, die in der Rolle des Opfers sind.
Hat die "Arbeit" von Carsten Stahl etwas mit realer Detektivarbeit zu tun?
Um diese Frage beantworten zu können, haben wir uns 3 Episoden bei RTL II angeschaut. Die Serie ist so aufgemacht, dass der Zuschauer im ersten Augenblick denken könnte, es seien echte Detektivfälle, die er da gerade im Fernsehen in den Videos sieht. Das wäre höchst verwerflich, aber soweit denkt der Zuschauer nicht immer.
Tatsache ist aber, dass die Fälle alle frei erfunden sind. Drehbuchautoren, die keine Ahnung von der Detektiv-Branche haben und nicht wissen, wie der Alltag von Privatdetektiven aussieht, haben sich mit begrenztem Budget hingesetzt, und reißerische Fälle zu Papier gebracht.
Bei dem Schreiben des Drehbuchs nimmt niemand Rücksicht auf Realitätsnähe noch auf gesetzliche Vorschriften. Die Autoren schreiben eine möglichst "spannende" Handlung rund um den Hauptdarsteller. Dass dieser ein außergewöhnliches Aussehen hat, passt zu der Sendung. Denn tatsächlich sehen Detektive nicht aus wie besagter Darsteller, der eher einen Kampfsportler darstellt.
Würde sich jemand wie Stahl bei uns bewerben, hätte er keine Chance, in die engere Auswahl zu kommen. Warum? Er ist schlichtweg zu auffällig. Ein Detektiv sollte möglichst unauffällig sein. Das gilt für diesen Fernseh-Darsteller nun mal so gar nicht. Für sein Auto übrigens auch nicht. Selbstverteidigung ist für reale Privatermittler kein wirkliches Thema, denn sie halten sich mehr im Hintergrund auf. Als Personenschützer gäbe Herr Stahl allerdings eine bessere Figur ab, wenn er abschreckende Wirkung auf mögliche Angreifer ausstrahlen soll.
Die Darstellung der Fälle in der Serie Privatdetektive im Einsatz erschien zumindest in den geschauten Folgen als realitätsfern. Man könnte sagen: Großer Quatsch. Gesetzliche Vorschriften bei der Detektivarbeit bestehen für eine Fernsehserie nicht. Unglücklicherweise glauben manche Zuschauer, dass Detektive tatsächlich so arbeiten, wie es die Sendung rund um die Detektei Stahl suggeriert. Wir dürfen Ihnen versichern, dass das nicht der Fall ist.
Hauptdarsteller betreibt das Camp Stahl
Carsten Stahl selber betreibt heute das Camp Stahl, das Menschen bei Problemen wie Mobbing hilft. Damit macht er an Schulen für Anti-Gewalt und Anti-Mobbing Werbung. Er trägt das sensible Thema Mobbing dabei Schülern wie Lehrern gleichermaßen vor, wenn er an einer Schule zu Gast ist. Das ist in der Tat hoch lobenswert. Die Informationen haben schon vielen Schülern und Jugendlichen geholfen, die Opfer von Mobbing geworden sind.
Damit verdient er sich Respekt, denn Mobbing ist ein starkes Problem. Täter finden sich in allen Schichten und Altersgruppen, vom Kind bis zum Erwachsenen. Mobbing ist ein Phänomen unserer Zeit. Es lohnt sich, gegen die Auswüchse an Schulen zu kämpfen.
Welche Erfahrung oder Ausbildung Carsten Stahl rund um Mobbing hat, wissen wir nicht. Mit privaten Ermittlungen hat er jedenfalls nichts mehr zu tun.
Ermittler sind überwiegend unbekannte Darsteller
Die vorgeblichen Kollegen in der Firma handeln nicht alle unter ihrem eigenen Namen. Sascha Noveski zum Beispiel heißt in Wirklichkeit Robert Lozanoski. Michael Falkenberg heißt tatsächlich Frank Mühlenberg und Marcel Bender ist in der realen Welt ein Marco Ahr.
Diese Liste der Leute im Team rund um den "Chef" lässt sich fortsetzen. Die "Mitarbeiter" Cora Reinhardt, Milan Djuric, Nina Sassen, Sandra Fuchs, Nico Hartmann, Sebastian de Beer oder Chris Teuber sind Rollen, die von recht wenig bekannten Protagonisten als Job gespielt werden.
Stefan Wolloscheck ist eine der Ausnahmen. Diesen Mann gibt es im echten Leben unter diesem Namen in dem Beruf. Doch machen Sie sich selber ein Bild - welcher seriöse Detektiv gibt seinen Namen und sein Konterfei für eine solche Serie her? Mitglied in den führenden Detektivverbänden ist er nicht.
Fazit zur Detektei Carsten Stahl
Es gibt die Detektei Carsten Stahl nicht wirklich. Es ist vielmehr eine TV-Serie, ähnlich wie Magnum oder Matula. Die gezeigten Ermittlungsmethoden von dem Carsten Stahl Team im Einsatz sind nicht praxisnah und man kann diese nicht existente Firma nicht beauftragen. Die Ermittler sind nicht echt und die Handlung völlig überzogen.
Herr Stahl hat mit einem realen Detektiv nichts gemein. Lesen Sie, was reale Detektive in Berlin.
Wie der richtig Name von Carsten Stahl lautet, wissen wir nicht. Vielleicht ist es sogar sein wahrer Name. Ob er im richtigen Leben Karsten Stahl oder in der Schreibweise mit "C" Carsten heißt, entzieht sich leider unserer Kenntnis.
Wir kennen seinen "Steckbrief" nicht, wissen nicht, ob er eine Frau, Freundin oder Kinder hat und wissen nicht, wo er genau lebt. Das könnte in Berlin sein, aber auch das ist unklar. Anfragen dazu bei uns sind zwecklos. Vielleicht weiß Wikipedia oder Facebook mehr über Carsten Stahl. Ansonsten müssten Sie beim Fernsehsender RTL in Köln eine Anfrage stellen.
Nehmen Sie nichts davon ernst, was Sie in solchen Sendungen sehen. Wenn Sie Privatdetektive im Einsatz zur Unterhaltung ansehen, ist das völlig ok. Erwarten Sie aber nicht in den spannenden Fällen auf RTL2 zu sehen, wie Detektive bei echten Problemen ermitteln.
Sollten Sie eine Detektei suchen, die real existiert und Ihnen mit professionellen Ermittlungen und Services helfen kann, sind unsere Privatdetektive gerne für Sie da. Nehmen Sie jetzt mit uns Kontakt auf für weitere Informationen über unsere Services.
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