Lesezeit: 6 MinutenAutor: Svenja Meismann, Member Board of Directors World Association of Detectives
Betrug mit Steam Karten ist eine Masche, die zunehmend häufiger vorkommt. Dabei existieren zahlreiche Wege und Maschen, mit denen windige Betrüger zahllose Opfer um ihr Geld bringen.
Wie die Betrugsmasche funktioniert, lesen Sie hier anhand von Beispielen aus der Praxis. Weil die Betrüger sich laufend neue Tricks ausdenken, haben die hier aufgezählten Wege keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Was sind Steam Cards?
Steam ist eine beliebte Online-Plattform, auf der Sie zahlreiche digitale Produkte kaufen können, darunter:
- PC-Spiele
- Software
- Filme und Serien
- Erweiterungen für Spiele
- Computerzubehör
Wenn Sie ein Spiel oder eine Erweiterung auf Steam kaufen möchten, können Sie dies unter anderem mit sogenannten Steam-Guthabenkarten tun.
Diese Guthabenkarten sind in vielen Geschäften erhältlich. Nach dem Kauf können Sie den auf der Karte aufgedruckten Code in Ihrem Account einlösen und das entsprechende Guthaben direkt auf Ihr Steam-Konto laden. Sie bieten eine einfache Zahlungsmethode, insbesondere für Nutzer, die keine Kreditkarte oder andere digitale Zahlungsmethoden verwenden möchten.
Der Betrag auf der Karte entspricht dem Betrag, den Sie beim Kauf der Karte bezahlt haben. Der Code wird durch Freirubbeln eines Feldes sichtbar gemacht und anschließend auf der Plattform eingegeben.
Mit dem aufgeladenen Guthaben können Sie flexibel auf Steam einkaufen und Ihre Spielesammlung oder Softwarebibliothek erweitern.
Wie bezahlt man mit Steam Guthabenkarten?
- Code freirubbeln
- Rubbeln Sie die Schutzschicht auf der Karte frei, um den Code sichtbar zu machen.
- Code in Steam einlösen
- Loggen Sie sich in Ihr Steam-Konto ein.
- Wählen Sie unter „Konto“ die Option „Guthabencode einlösen“.
- Geben Sie den Code ein und bestätigen Sie.
- Guthaben nutzen
- Der Betrag wird sofort Ihrem Konto gutgeschrieben.
- Sie können damit Spiele, Downloads oder andere Inhalte kaufen.
Hinweis:
- Steam-Guthaben funktioniert wie digitales Bargeld – einfach und anonym.
- Bewahren Sie Codes sicher auf, bis Sie sie einlösen.
Kann man sich Steam-Guthaben auszahlen lassen?
Nein, Steam-Guthaben lässt sich nicht direkt auszahlen – weder per Überweisung noch in bar. Die Guthaben sind ausschließlich für Einkäufe innerhalb der Steam-Plattform (Spiele, Downloads etc.) nutzbar.
Falls Sie jedoch eine unbenutzte Steam-Karte mit intaktem Code besitzen, können Sie diese über Online-Marktplätze verkaufen. Beachten Sie dabei:
- Der Verkaufspreis liegt meist unter dem Nennwert (Käufer erwarten Rabatt)
- Der Code darf nicht freigerubbelt sein, um die Vertrauenswürdigkeit zu wahren
Diese Lösung bietet zwar keine vollständige Rückerstattung, aber immerhin eine teilweise Monetarisierung ungenutzter Guthaben.
Wie gelangen Betrüger an die Codes der Steam-Guthabenkarten?
Da Steam-Guthabenkarten aufgrund ihres universellen Werts begehrt sind, entwickeln Betrüger ständig neue Methoden, um an diese Codes zu gelangen. Die Masche funktioniert meist nach einem ähnlichen Muster: Die Opfer werden dazu gebracht, eine Steam-Karte zu kaufen und den Code an die Betrüger weiterzugeben. Die Betrugsvarianten sind vielfältig, einige der häufigsten stellen wir Ihnen im Folgenden vor.
Liebesbetrug mit Steam-Karten auf Instagram & Dating-Portalen
Betrüger nutzen gefälschte Profile auf Dating-Plattformen und sozialen Medien, um gezielt emotionale Abhängigkeiten aufzubauen. Besonders häufig sind Frauen von Love Scamming betroffen (ca. 85% der Fälle).
Das typische Vorgehen:
- Vertrauensaufbau: Intensive Chats schaffen eine scheinbare Beziehung zwischen dem Opfer und der Internet-Bekanntschaft
- Lüge zu plötzlichem Notfall: Die Internet-Bekanntschaft ist angeblich im Ausland ohne Bankzugang
- Forderung nach Geld: Bitte um Steam-/Google Play-Guthabenkarten („für Kommunikation“)
Achtung:
➔ Die Codes werden sofort von Betrügern eingelöst
➔ Das Geld der Code-Karten ist danach unwiederbringlich verloren
➔ Meist folgen weitere Forderungen nach einer weiteren Steam-Guthabenkarte
Schutzmaßnahmen:
✔ Nie Gutschein-Codes an Online-Bekanntschaften senden
✔ Bei plötzlichen Geldbitten sofort misstrauisch werden
✔ Im Zweifel unsere Experten oder Vertraute hinzuziehen
Betrug per Telefon: Falsche Gewinnversprechen
Vorsicht bei Anrufen mit angeblichen Gewinnen! Betrüger geben vor, Sie hätten ein Preisgeld gewonnen – fordern aber plötzlich "Zustellgebühren" oder "Steuern".
So läuft der Betrug ab:
✔ Gefälschte Anrufernummern ("Spoofing") täuschen Seriosität vor
✔ Zahlung wird in Form von Steam-Guthabenkarten (100–500 €) verlangt
✔ Codes werden am Telefon abgefragt – doch der "Gewinn" existiert nie
Wichtig: Seriöse Gewinnspiele verlangen nie Vorauszahlungen!
➔ Legen Sie bei solchen Anrufen sofort auf.
➔ Geben Sie niemals Codes weiter.
➔ Melden Sie den Vorfall.
Steam-Guthabenkarten-Betrug bei Kleinanzeigen
Auf Plattformen wie Kleinanzeigen nutzen Betrüger häufig Steam-Guthabenkarten als vermeintliches Zahlungsmittel. Sie locken mit extrem günstigen Angeboten für Smartphones, Konsolen oder Elektronik und verlagern die Kommunikation gezielt auf externe Kanäle wie WhatsApp oder E-Mail – außerhalb der Plattform-Sicherheitsmechanismen.
Dort fordern sie statt einer normalen Überweisung die Bezahlung via Gutscheinkarten (Steam, Amazon, Google Play oder iTunes). Das Opfer kauft die Karten, übermittelt die Codes – doch die Ware wird nie geliefert. Die Täter lösen die Guthaben sofort ein oder verkaufen sie weiter.
Zur vermeintlichen Absicherung zeigen Betrüger zur Vertrauensbildung gefälschte oder gestohlene Personalausweise. Doch sobald die Codes übergeben sind, brechen sie den Kontakt ab. Da Guthabenkarten nicht rückerstattbar sind, bleibt das Geld unwiederbringlich verloren.
Wichtig: Seriöse Verkäufer verlangen nie Zahlung per Gutscheinkarten. Bleiben Sie stets innerhalb der Plattform und seien Sie misstrauisch bei unrealistischen Angeboten.
Wie Sie sich schützen können
Um nicht Opfer eines Steam-Guthabenkarten-Betrugs zu werden, sollten Sie folgende Vorsichtsmaßnahmen beachten:
- Lehnen Sie Zahlungen mit Gutscheinkarten ab. Seriöse Verkäufer verlangen niemals Gutscheinkarten als Zahlungsmittel. Wenn jemand auf diese Methode besteht, sollten Sie das Angebot sofort abbrechen.
- Belassen Sie die Kommunikation auf der Plattform. Weichen Sie nicht auf externe Kanäle wie WhatsApp oder E-Mail aus. Die offizielle Chatfunktion der Plattform bietet zusätzlichen Schutz.
- Hinterfragen Sie Unrealistische Angebote hinterfragen. Wenn ein Angebot zu gut klingt, um wahr zu sein, ist es meist ein Betrugsversuch. Seien Sie besonders vorsichtig bei extrem günstigen Preisen.
- Prüfen Sie Ausweiskopien kritisch. Lassen Sie sich nicht von vermeintlichen Personalausweiskopien täuschen. Solche Dokumente bieten keine Sicherheit, da sie in Betrugsfällen stets gefälscht oder gestohlen sind.
Bleiben Sie stets wachsam und skeptisch, wenn Sie online handeln. Ein gesundes Misstrauen und das Befolgen dieser Regeln können Sie vor Online-Betrug schützen und verhindern, dass Sie Ihr Geld an Kriminelle verlieren.

Betrug auf Kleinanzeigen: Auch Verkäufer werden Opfer
Nicht nur Käufer, auch Verkäufer auf Kleinanzeigen fallen Betrügern zum Opfer. Die Masche nutzt gezielt das Vertrauen der Anbieter aus:
Ein angeblicher Käufer verlagert die Kommunikation auf WhatsApp oder E-Mail und behauptet, der Artikel sei für einen Dritten bestimmt. Er bietet eine Überweisung an, bittet aber gleichzeitig, eine Steam- oder Amazon-Gutscheinkarte (meist im Wert von 100 Euro) beizulegen – angeblich werde deren Betrag zusammen mit der Kaufsumme überwiesen.
Zur Täuschung sendet der Betrüger einen gefälschten Überweisungsbeleg. Kurz darauf meldet sich eine vermeintliche Bank: Die Überweisung könne erst freigegeben werden, wenn der Verkäufer den Code der Gutscheinkarte bestätigt. Sendet das Opfer das Foto des freigerubbelten Codes, ist das Guthaben sofort verloren – die versprochene Zahlung erfolgt nie.
Warnzeichen:
- Verlagerung der Kommunikation außerhalb der Plattform
- Angebliche Käufe für Dritte
- Kombination aus Überweisung und Gutscheinanforderung
- Gefälschte Bankbestätigungen
Bleiben Sie wachsam und verweigern Sie solche Sonderwünsche – seriöse Käufer verlangen keine Gutscheincodes!
Wie können Sie sich schützen?
- Bleiben Sie skeptisch, solange Sie keine Zahlung erhalten haben. Verlangen Käufer zusätzliche Dienstleistungen wie den Kauf von Guthabenkarten, sollten bei Ihnen sofort Alarmglocken schrillen.
- Prüfen Sie Zahlungsbelege genau und überwachen den Zahlungseingang. Lassen Sie sich nicht von gefälschten Quittungen täuschen. Banken fordern niemals die Übermittlung von Gutscheincodes zur Bestätigung von Transaktionen.
- Bleiben Sie auf der Plattform und verlassen diese nicht. Verlassen Sie nicht die sichere Kommunikationsumgebung von eBay. Plattforminterne Chats sind oft besser gegen Betrugsversuche geschützt.
- Bestehen Sie auf sicheren Zahlungsmethoden für den Verkauf. Akzeptieren Sie ausschließlich gängige Zahlungsmethoden wie Überweisungen, die Sie selbst nachvollziehen können, oder Barzahlungen bei Abholung.
Mit diesen Vorsichtsmaßnahmen können Sie verhindern, selbst Opfer von Betrug zu werden, und sich und Ihre Angebote besser schützen.
Vorsicht bei Online-Zahlungsaufforderungen
Erhalten Sie online eine Zahlungsaufforderung? Seien Sie äußerst vorsichtig und brechen Sie den Kontakt ab. Solche Forderungen sind oft Teil von Betrugsmaschen, die auf Vorschusszahlungen mit Guthabenkarten abzielen. Die Täter arbeiten gezielt daran, Ihr Vertrauen zu gewinnen, nur um Sie dann dazu zu bringen, die Codes von Gutscheinkarten zu übermitteln.
Diese Art von Betrug beschränkt sich längst nicht mehr auf klassische Gewinnspielversprechen oder falsche Liebesbekundungen. Das Muster ist jedoch immer dasselbe: Die Betrüger bauen eine scheinbar glaubwürdige Beziehung auf und bitten irgendwann um eine Vorauszahlung in Form von Steam-, Amazon- oder Google Play-Gutscheinen.
Wichtige Hinweise, um sich zu schützen:
- Zahlen Sie niemals im Voraus. Kein seriöser Anbieter verlangt Zahlungen in Form von Guthabenkarten.
- Lehnen Sie jede Zahlungsaufforderung ab, die Gutscheine als Zahlungsmittel verlangt. Solche Anfragen stammen nahezu immer von Kriminellen.
- Geben Sie niemals Codes von Steam, iTunes oder ähnlichen Plattformen an Unbekannte weiter. Gutscheinkarten sind keine offiziellen Zahlungsmittel und werden von Betrügern als leicht verwertbare Währung genutzt.
Die Polizei warnt regelmäßig vor solchen Methoden, da sie weit verbreitet sind. Betrüger agieren auf nahezu allen Plattformen, von Instagram über Facebook bis hin zu Partnerbörsen und Kleinanzeigenportalen.
Wenn Sie sich unsicher sind, ob eine Online-Bekanntschaft wirklich vertrauenswürdig ist, können unsere Detektive helfen. Wir prüfen die Identität der Person diskret und professionell, um Betrugsfälle schnell zu erkennen.
Verdächtige Anfragen? Vorsicht vor Betrug!
Merkwürdige Angebote, anonyme Anrufe oder plötzliche Geldbitte im Internet? Oft steckt Betrug dahinter. Die Täter agieren mit gefälschten Identitäten und erfundenen Geschichten – meist schwer zu durchschauen.
Achtung: Selbst Telefonate beweisen nichts. Betrüger geben sich häufig als Frauen aus, um Männer zu ködern, oder umgekehrt.
Bevor Sie Zahlungen leisten (z. B. per Guthabenkarte), lassen Sie die Identität prüfen. Unsere Detektive ermitteln weltweit – für Ihre Sicherheit.
✔ Echtheitscheck von Kontakten
✔ Schnelle Klärung bei Verdacht
✔ Professionelle Betrugsprävention
Kontaktieren Sie uns jetzt für eine unverbindliche Beratung!
0800 - 11 12 13 14