Autorin: Svenja Meismann, Member Board of Directors World Association of Detectives
Manch einer mag sich fragen, was ist Heiratsschwindel überhaupt? Seit jeher versteht man darunter einen Tatbestand, nach dem jemand einer anderen Person die Zukunft zu zweit meist in Form einer Ehe verspricht, um auf Basis dieses Versprechens finanzielle Vorteile zu erzielen.
In früheren Jahren lebten Menschen zumeist in der Ehe unter einem Dach. Damals wurde der Begriff Heiratsschwindler eingeführt. Heute leben viele Menschen oft nur noch in einer Lebensgemeinschaft. Auch hier liegt der gleiche Tatbestand zu Grunde. Das Versprechen der gemeinsamen Zukunft zur Erzielung geldlicher Vorteile. Eine Täuschung ist dabei nicht statthaft.
Mit unseren Informationen in diesem Artikel schützen Sie sich vor Betrügern im Netz.
In den letzten Jahren ist der Heiratsschwindler von früher in den Hintergrund getreten. Vorrangig gibt es heute die moderne Täuschung mit der Liebe: Romance Scamming.
Romance Scam oder Love Scam kommt aus dem Englischen und bedeutet Liebesbetrug. Hier arbeitet der Liebesbetrüger - auch Romance Scammer genannt - mit einer Täuschung. Er versucht auf hinterhältige Art und Weise im Internet schnell an das Vermögen - egal wie groß oder klein es ist - der neuen Bekanntschaft zu kommen. Dabei arbeiten die Betrüger mit falschen Identitäten und gestohlenen Bildern.
Auf dem Bild sieht das Opfer dann einen attraktiven Mann, doch tatsächlich verbirgt sich ein Betrüger mit viel Erfahrung hinter dem schönen Schein. Viele der Männer wissen nicht, dass ihre Bilder von einem Heiratsschwindler kopiert werden. Die Namen der Profile ändern sich stets bei neuen Opfern, die die große Liebe suchen. Übrigens schreiben die Männer meist in Englisch oder mit einem Übersetzungsprogramm.
Beim Love Scamming erschleicht sich der moderne Heiratsschwindler das Vertrauen seiner Opfer nicht im persönlichen Kontakt mit dem Gegenüber. Vielmehr läuft die Masche der Täuschung durch den Betrüger über das Internet und gegebenenfalls über das Telefon.
Der Heiratsschwindler nimmt eine ausgedachte Identität an. Dieser Scheinidentität fügt er dann bereits gestohlene Fotos und Bilder hinzu. Ein derartiges Profil stellt er sodann in sozialen Netzwerken im Internet wie Facebook, Chat-Portalen oder Partnerbörsen unter falschem Namen ein.
Dann beginnt der Liebesbetrüger seine gnadenlose Jagd auf die unbedarften Opfer. Zumeist schreiben sie wahllos Frauen mittleren und fortgeschrittenen Alters an. Das Aussehen ist dabei prinzipiell egal. Massenhafte Kontaktanfragen haben nur ein Ziel: Eine Frau soll sich auf einen Chat mit dem Betrüger einlassen.
Gelingt das, erschleicht er nach und nach das Vertrauen der Frau. Durch fortwährenden Chat- oder Mailkontakt ist der Betrüger schnell Teil des täglichen Lebens vom Opfer. Schon nach kurzer Zeit ist der Mann nicht mehr aus dem Alltag der Frauen wegzudenken. Er stellt eine gemeinsame Zukunft in Aussicht und schon schnell spricht er von ihr als „meine Frau“. Das Wort Love ist allgegenwärtig.
Der Betrüger schreibt die ganze Zeit über die große Liebe seines Lebens und eine gemeinsame Beziehung. Das macht er psychologisch so geschickt, dass die Frauen reihenweise in die Falle mit der Liebe gehen. Sie erkennen den sich anbahnenden Betrug nicht rechtzeitig.
In den meisten Fällen gibt sich der Heiratsschwindler als wohlhabender Witwer und Vater eines Kindes aus. Stets hat er eine schöne Geschichte parat. Er ist
Im Zusammenhang mit seinen beruflichen Aktivitäten muss er ins Ausland reisen. In der Regel nach Ghana, Nigeria oder die Türkei.
Dort treten unvorhergesehene Probleme auf. Es passiert ein Unfall, er wird beraubt, hat Probleme mit dem Zoll, seine Kreditkarte und sein Geld sind ihm gestohlen worden und so weiter.
In der vorgeblichen Notlage bittet der Schwindler in einer Mail um kurzfristige finanzielle Unterstützung seiner virtuellen Partnerin. Sie solle ihm bitte aushelfen; den Betrag zahle er in Bälde zurück, sobald er beim Opfer ist.
Nach der ersten Überweisung – oft per Western Union oder MoneyGram – folgen mit der Zeit immer neue Geldforderungen aus unterschiedlichsten Gründen. Das geht so lange, bis der Heiratsschwindler das Opfer finanziell ausgeblutet hat.
Ist kein Vermögen mehr vorhanden, fordert der Romance Scammer das Opfer auf, einen Kredit aufzunehmen. Auch
sind Vorschläge, die der Heiratsschwindler unterbreitet, um weitere Zahlungen zu erhalten. Das Opfer ahnt lange nicht, einem Betrüger aufgesessen zu sein.
Der Heiratsschwindler macht solange weiter, bis gar kein Geld mehr da ist. Ist wirklich nichts mehr da, nutzen die Betrüger im nächsten Schritt das Opfer als „Mittelsperson“ für Geldtransfers. Und eines ist ganz klar: Natürlich kommt der Heiratsschwindler nie zum Opfer. Das ist schlechterdings nicht möglich, denn faktisch gibt es den Heiratsschwindler ja überhaupt nicht real.
Heiratsschwindel ist in Deutschland kein eigenständiger Straftatbestand, sondern fällt unter § 263 Strafgesetzbuch (StGB), der den Betrug regelt. Sobald ein Betrüger eine gemeinsame Zukunft vortäuscht, um sich finanziell zu bereichern, erfüllt er den Straftatbestand des Betrugs.
Juristisch handelt es sich um eine Vermögensverfügung, die auf einer Täuschung beruht. Voraussetzung für die Strafbarkeit ist, dass das Opfer aufgrund der Täuschung finanzielle Mittel herausgibt und der Täter dadurch einen Vorteil erlangt. Der Gesetzgeber sieht hierfür eine Geldstrafe oder eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren vor.
Da es sich beim Betrug um ein sogenanntes Antragsdelikt handelt, muss das Opfer einen Strafantrag stellen, damit ein Strafverfahren eingeleitet wird. Der Strafantrag kann persönlich oder durch einen Rechtsanwalt gestellt werden, wobei der Tatbestand des Betruges eindeutig darzulegen ist.
In der Praxis bleibt eine Anzeige gegen unbekannte Täter im Ausland oft erfolglos, da Ermittlungsansätze fehlen. Insbesondere bei Tätern aus Afrika oder anderen fernen Ländern ist es schwierig, diese ausfindig zu machen und strafrechtlich zu verfolgen.
In seltenen Fällen arbeiten Heiratsschwindler mit Komplizen oder Mittelsmännern in Europa zusammen. Diese können strafrechtlich belangt werden, was den Opfern jedoch meist wenig hilft, da der entstandene finanzielle Schaden in der Regel nicht vollständig ersetzt werden kann.
Ist der Betrüger in Deutschland ansässig, ist es ratsam, rechtliche Schritte einzuleiten. Ein Rechtsanwalt kann prüfen, ob die Voraussetzungen für eine Strafanzeige vorliegen und die notwendigen Schritte einleiten, um den Täter zur Verantwortung zu ziehen.
Die folgenden typischen Anzeichen beziehen sich in erster Linie auf die moderne Form des Romance Scamming im Internet. Heiratsschwindler im realen Leben gehen aber oft sehr ähnlich vor, um ihre Opfer zu täuschen. Seien Sie vorsichtig und erkennen Sie Internet-Betrug anhand dieser Hinweise.
Bitte beachten Sie, dass nicht nur Frauen Opfer von Heiratsschwindlern werden können, denn Männer sind genauso gefährdet. Und es sind nicht nur vermögende Menschen, die ins Opferprofil fallen, sondern ganz normale Menschen von nebenan, die ins Visier der Täter geraten. Prüfen Sie daher immer die Identität Ihres Gegenübers und vermeiden Geldüberweisungen an unbekannte Personen.
Detekteien sind ein unverzichtbarer Partner, wenn es darum geht, Heiratsschwindler zu entlarven und Betroffene vor weiteren Schäden zu schützen. Wir sind seit Jahrzehnten darauf spezialisiert, in aller Welt Betrüger zu entlarven.
Durch gezielte Recherchen und den Einsatz bewährter Ermittlungsansätze können wir die Identität verdächtiger Personen überprüfen, Ungereimtheiten in deren Angaben aufdecken und belastbare Beweise sammeln. Diese professionelle Unterstützung gibt den Betroffenen Sicherheit und schafft eine solide Grundlage, um geeignete Maßnahmen gegen die Täter einzuleiten.
Für die rechtliche Verfolgung von Heiratsschwindlern liefert die Arbeit von Detekteien präzise Informationen zusammen mit gerichtsverwertbaren Beweisen.
Mit diesen Beweisen können Betrüger strafrechtlich verfolgt werden. Zudem können Betroffene zivilrechtliche Ansprüche wie Schadenersatz geltend machen. Die Expertise der Detektei stärkt somit die Position der Opfer und sorgt dafür, dass Heiratsschwindler für ihre Taten zur Rechenschaft gezogen werden.
Als Detektei haben wir schon in zahlreichen Formen Berührungspunkte mit Schwindlern gehabt. Daher unser gut gemeinter Ratschlag an alle Frauen: Lassen Sie sich auf rein gar nichts im Internet ein. Das Netz ist voll von Betrugsmaschen und Gefahren.
Wenn Sie auf der Suche nach einer neuen Beziehung sind, seien Sie besonders vorsichtig bei Kontakten über Online-Partnerbörsen, Facebook oder Instagram. Gefälschte Profile sind weit verbreitet und oft auf den ersten Blick schwer zu erkennen.
Organisationen wie die sogenannte Nigeria-Connection haben sich darauf spezialisiert, Menschen durch Internetbetrug zu täuschen und auszunehmen. Zahlreiche Opfer haben durch solche Maschen bereits hohe finanzielle Verluste erlitten. Besonders gefährdet sind alleinstehende Frauen, die aktiv eine Beziehung suchen.
Seien Sie skeptisch, wenn Sie unaufgefordert von einer unbekannten Person in englischer Sprache kontaktiert werden. Oft handelt es sich um einen Heiratsschwindler, der vorgibt, die große Liebe zu suchen, aber nur auf Ihr Geld aus ist. Diese Betrüger nutzen gezielt Emotionen und Vertrauen aus, um ihre Opfer in eine vermeintliche Beziehung zu verwickeln.
Wichtig: Überweisen Sie niemals Geld oder unterstützen Sie solche Personen finanziell - weder über Banken noch über Dienste wie Western Union oder MoneyGram. Schicken Sie auch keine Geschenke wie Telefone oder andere Wertgegenstände nach Afrika, Asien oder in andere ferne Regionen. Diese Vorsichtsmaßnahmen sind wichtig, um sich vor Betrügern zu schützen, die skrupellos Gefühle ausnutzen, um ihre Opfer finanziell auszubeuten.
Bitte fallen Sie nicht auf die Täuschung durch den Liebesbetrüger im Internet herein, egal wie gut seine Masche ist. Ein paar dieser typischen Maschen der Heiratsschwindler im Internet lesen Sie übrigens in unserem Blog-Beitrag Heiratsschwindler aus Afrika. Dort ist beschrieben, wie Heiratsschwindler im Internet vorgehen.
Heiratsschwindler treten auch in Urlaubsländern auf. Da ist die Intention ebenfalls nicht Liebe, sondern das Geld der Geschädigten. Diese skrupellosen Männer sind ebenfalls Betrüger. Ausführliche Informationen zu dem Vorgehen der "Urlaubstäter" im Umgang mit der Liebe finden Sie im Artikel zum Thema Bezness.
Haben Sie damit ein Problem? Versuchen Sie nichts auf eigene Faust. Nehmen Sie besser Kontakt mit uns auf. Wir überprüfen, ob er ein Betrüger und Heiratsschwindler ist und liefern Ihnen wertvolle Informationen.
Verlassen Sie sich auf Ihren gesunden Menschenverstand - er ist oft der beste Ratgeber. In vielen Fällen lassen sich die ersten Anzeichen eines Betrugs schnell erkennen und Sie können sich so vor Heiratsschwindel und gebrochenem Herzen schützen.
Online-Dating ist ein Tummelplatz für Betrüger, die sich hinter perfekten Profilbildern und vertrauenswürdigen E-Mail-Adressen verstecken. Seien Sie wachsam und hinterfragen Sie jedes Detail. Gefälschte Dokumente sind nicht immer so überzeugend, wie sie aussehen - und sie sagen wenig über die wahre Identität Ihres Chatpartners aus. Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen und nehmen Sie sich die Zeit, alles genau zu prüfen.
Wenn Sie ernsthafte Zweifel haben, kann Ihnen ein Privatdetektiv helfen, die Wahrheit herauszufinden. Unsere Experten haben schon vielen Menschen geholfen, Heiratsschwindler im In- und Ausland zu entlarven. Lassen Sie sich unverbindlich beraten, wie wir Ihnen bei der Überprüfung Ihrer Online-Kontakte helfen können.
Die Detektivkosten für die Überprüfung sind in der Regel gering und dienen Ihrem Schutz. Sollten Sie sich entscheiden, keine weiteren Schritte zu unternehmen, profitieren Sie trotzdem von wertvollen Tipps aus unserer langjährigen Erfahrung bei der Aufdeckung von Betrugsmaschen.
Schützen Sie sich vor den Machenschaften der Betrüger - informieren Sie sich jetzt und handeln Sie, bevor es zu spät ist. Kontaktieren Sie uns noch heute und erfahren Sie mehr:
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Quellen: Statistisches Bundesamt, Wiesbaden, Genesis-Online, Datenlizenz by-2-0, eigene Darstellung und Berechnung. Bitte beachten Sie, dass es sich bei den auf dieser Webseite angegebenen Städten nicht um Büros oder Betriebsstätten unserer Detektei handelt. Es sind vielmehr wiederkehrende, einmalige oder zukünftige Einsatzorte. Die dargestellten Fälle dienen als im Einzelfall fiktive Fallbeispiele zur Veranschaulichung von Detektivarbeit. Dieser Hinweis ist ausdrücklich als permanenter Bestandteil dieser Webseite zu verstehen. Er gilt insbesondere auf allen Seiten, auf denen er angezeigt wird.
