Warenkreditbetrug - Definition und Prävention
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Definition: Was ist Warenkreditbetrug?
Warenkreditbetrug ist im Strafrecht eine Unterform des Betruges. Der Begriff ist kein eigener Straftatbestand und die Handlung ist strafbar nach § 263 StGB. Der Betrug tritt dann ein, wenn jemand einen anderen über Tatsachen täuscht und auf diese Art und Weise bei dem anderen einen Irrtum erzeugt.
Es gibt verschiedenen Formen
Diese Art des Betrugs kann in unterschiedlichen Formen auftreten. Jedoch handelt es sich in der Regel darum, dass jemand eine Ware mit der Absicht bestellt, sie nicht zu bezahlen.
Gerade in den Zeiten des Online-Shoppings bei den großen Versand- und Auktionshäusern hat sich der Warenkreditbetrug zu einer der am häufigsten vorkommenden Straftaten entwickelt. Wie oft der dieser Betrug wirklich geschieht, weiß niemand, aber um die 100.000 Fälle kommen pro Jahr zur Anzeige.
Synonym sind Versandbetrug oder Bestellbetrug, die dem gleichen Sinn und der obigen Definition nach StGB entsprechen.
Erfolgreicher Warenbetrug
Da sich der Betrug in solchen Fällen in vielen Formen zeigt, haben die Verkäufer auf Ebay oder anderen Online-Portalen häufig Schwierigkeiten, eine betrügerische Masche zu erkennen.
Darum sind die Trickbetrüger so erfolgreich und in den letzten Jahren hat es sich beinahe zu einer Art Sport ausgeweitet, Waren zu bestellen und sie am Ende nicht zu bezahlen. Allerdings ist dieses Handeln Betrug laut § 263 StGB. Dabei ist wichtig, dass die Absicht besteht, die Bestellung nicht zu bezahlen.
Trickreiche Arten des Warenkreditbetrugs
Eine Unterform dieser Betrugsart tritt auf, indem ein angeblicher Käufer das Paket oder die Lieferung an eine bestimmte Adresse schicken lässt, jedoch die Rechnung oder andere Zahlungsaufforderung an eine nicht zustellbare Adresse gesendet werden.
Hierbei erweisen sich viele Betrüger als kreativ, um ihre Betrugsabsichten zu verschleiern. Das geht auch, indem die Täter Identitätsdiebstahl begehen oder bei einer Neuanmeldung in einem Portal falsche Daten oder einen falschen Namen angeben.
Schutz vor dieser Art des Betrugs
Aufgrund der hohen Anzahl an Straftaten in diesem Bereich sind viele Versandhändler bei einer Neuanmeldung dazu übergegangen, aufgrund der angegebenen Daten Neukunden zu überprüfen.
Allerdings lässt es sich nicht pauschal sagen, dass hinter einer abweichenden Lieferadresse von der Rechnungsadresse eine betrügerische Absicht steckt, weil besonders Geschenke im Internet gekauft und direkt an die passende Adresse geliefert werden.
Wann beginnt die betrügerische Absicht?
Eigentlich reicht der eigene Zweifel des Täters, ob er eine bestellte Ware bezahlen kann, als Tatbestand des Warenkreditbetrugs aus. Er nimmt dadurch billigend in Kauf, die Bestellung nicht fristgerecht bezahlen zu können und begeht somit bei der Bestellung eine Straftat.
Sollte jemand bei der Bestellung lediglich vergessen haben oder aus vorher nicht absehbaren Ereignissen außer Stande sein, die Bezahlung fristgerecht zu leisten, dann ergeben sich andere rechtliche Konsequenzen.
Lässt sich dieser Betrug für Verkäufer verhindern?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten für einen kommerziellen Anbieter, sich gegen Warenbetrug zu schützen. Dazu gehören eine Verifizierung bei Neuanmeldungen und eine Überprüfung der Liquidität in einem gewissen Rahmen. Jedoch sind diese Maßnahmen recht aufwändig und durchaus mit Kosten verbunden.
Für eine private Person, die etwas privat verkaufen möchte, sind diese Möglichkeiten kaum gegeben.
Welche Möglichkeiten haben Privatanbieter, sich zu schützen?
Hier können in erster Linie Finanzdienstleister wie PayPal nützlich sein, wobei der Finanzdienstleister die Bezahlung erst freigibt, wenn die Bestellung geliefert wurde. So sind beide Seiten auf der sicheren Seite.
Ansonsten bleibt noch die klassische Methode eines Verkaufs durch Barzahlung bei persönlicher Übergabe der Ware. Dieses Vorgehen funktioniert jedoch meist nur, wenn Verkäufer und Käufer in der gleichen Region ansässig sind.
Wie lässt sich Warenkreditbetrug sinnvoll vermeiden?
Bevor ein Verkäufer Probleme durch diese Art des Betruges bekommt, ist es hilfreich, einen Experten auf diesem Gebiet zu Rate zu ziehen. Das gilt dann, wenn es um sehr hohe Beträge an Geld geht. Bei schwerem Betrug und Ausführungen im großen Stil entstehen erhebliche Schäden, wenn Verkäufer in gutem Glauben große Mengen an die Täter liefern.
Privatdetektive sind gerade bei Betrugsdelikten dieser Art eine nützliche Hilfe, da sie das Fachwissen besitzen, um dem Warenkreditbetrug nachhaltig zu vermeiden.
Eine Beratung durch einen Privatdetektiv im Vorfeld kann enorme Kosten einsparen, die oftmals leider nicht von Versicherungen abgedeckt sind. Die Polizei oder Staatsanwaltschaft tritt erst dann auf den Plan, wenn die Straftat begangen oder der Versuch unternommen wurde.
Welche Hilfe bietet ein Privatdetektiv im Vorfeld?
Privatermittler beschäftigen sich mit Betrugsdelikten aller Art und sind daher informiert, welche Tricks gern und häufig von Tätern genutzt werden. Sie wissen, worauf ein Verkäufer bei einem Neukunden achten sollte, um nicht einem Trickbetrüger aufzusitzen.
Zudem wissen versierte Privatdetektive oft diverse Wege, wie Sie sich vor einem Warenkreditbetrug schützen.
Wir gelten allgemein als Experten auf diesem Gebiet; lassen Sie sich daher im Zweifel im Falle eines Falles von einem unserer Detektive verständlich zum Thema beraten.
Welche Möglichkeiten hat jeder, sich gegen Warenkreditbetrug zu schützen?
Wer sich gegen diese Art des Betrugs im Vorfeld schützen möchte, sollte grundsätzlich bei der Neuanmeldung eine Adresse fordern und diese Adresse mit den Angaben abgleichen. Zudem lässt sich beim Zahlungsmodus festlegen, erst bei Eingang einer Zahlung die Warenbestellung auszuliefern.
Eine Alternative stellen Finanzdienstleister wie PayPal da. Eine Bestellung auf Rechnung sollte nur für Kunden möglich sein, die bereits Waren bestellt und korrekt bezahlt haben.
Die Polizei schreitet erst dann ein, wenn das "Kind schon in den Brunnen gefallen" ist.
Welche Strafe gibt es für Warenkreditbetrug?
Das Gesetz sieht im Strafgesetzbuch nach § 263 StGB eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren oder eine Geldstrafe vor. Wer nicht vorbestraft ist, für den ist eine Haftstrafe in einem ersten Verfahren mit kleinerem Schaden und mittlerem Wert nicht wahrscheinlich.
Je nach der Höhe des Schadens und der Anzahl der Fälle kann das Gericht mit der vollen Härte des Gesetzes zuschlagen, wobei die Ausrede der 'vergessenen Bezahlung' nicht mehr akzeptiert wird. Eine Haftstrafe für den Angeklagten muss zudem in einem Verfahren in einer solchen Sache nicht zur Bewährung ausgesetzt werden unter der Voraussetzung, dass es ein schwerer Fall ist.
Die Höhe der Geldstrafe legt das Gericht im Einzelfall fest. Sie liegt meist zwischen fünf und 20 Tagessätzen. Einen Tagessatz errechnet man im Strafrecht nach dem StGB, wenn man das monatliche Nettoeinkommen der verurteilten Person durch 30 dividiert.
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