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3. April 2020

Die Erbschaft in der Elfenbeinküste

Lesezeit: 4 Minuten

Wer den Traum vom großen Glück noch nicht aufgegeben hat, mag Hoffnung schöpfen beim Erhalt einer besonderen E-Mail. Ein Rechtsanwalt aus Afrika teilt darin mit, dass er schon lange nach einem Erben eines Verstorbenen in der Elfenbeinküste suche. Nun meint er, diesen in Ihnen gefunden zu haben.

Oder ein eifriger Bankangestellter gibt vertrauensvoll an, er habe ein schon seit langem inaktives Konto mit einem höheren Guthaben entdeckt, hätte aber keine Angehörigen finden können und wende sich nun an jemanden mit dem gleichen Nachnamen.

Weil es doch eine Schande sei, wenn das Geld beim Staat landen würde, müsse man was machen. Stattdessen möchte er sich um die Formalitäten rund um den Erbantritt kümmern, damit man die Summe dann anschließend teilen könnte.

Gerade bei Verstorbenen aus afrikanischen Ländern wie der Elfenbeinküste kann es auch sein, dass sich ein Priester oder Pastor wegen des Nachlasses meldet. Dieser appelliert an die Gottesgläubigkeit des Adressaten und behauptet, der Verstorbene sei ein besonders frommer und gottesfürchtiger Mensch gewesen.

Die Masche ist ebenso bekannt aus afrikanischen Ländern wie

  • Ghana
  • Nigeria
  • Mali.

Die Aussicht auf das Glück

Es gehört nicht viel dazu, dass eine solche Offerte auf fruchtbaren Boden fällt. Womöglich ist man in einer schwierigen finanziellen Lage, schlägt sich schon lange irgendwie durch oder denkt: „Habe ich endlich auch mal Glück?“.

Zunächst ist man natürlich skeptisch. Doch da die E-Mails jedoch häufig personalisiert sind und der Verstorbene den gleichen Nachnamen trägt, antwortet man darauf.

Kurze Zeit später bekommt man eine Antwort mit entsprechenden Kontaktdaten, einer Homepage der Kanzlei oder Bank und weiteren Anweisungen zu der weiteren Vorgehensweise. Der Internetauftritt des Kontaktes sieht durchaus seriös aus. Als Nachweis dienen außerdem Dokumente wie ein

  • Erbschein,
  • Zertifikat
  • oder Ähnliches.

Es scheint alles schlüssig zu sein mit der Erbschaft in der Elfenbeinküste.

Es mischt sich ein wenig Euphorie hinzu „....was, wenn doch?“. Bei solch tollen Aussichten kann es durchaus passieren, dass man das gesunde Misstrauen über Bord wirft.

Der Kontakt fordert einen auf, ihm persönliche Daten zukommen zu lassen. Alles nimmt seinen Lauf.

Nach kurzer Zeit gibt es jedoch zunächst einmal Forderungen zu begleichen. Es werden Zahlungen angefordert etwa für irgendwelche

  • Beglaubigungen,
  • Notarkosten,
  • Gebühren
  • oder Steuern.

Die vermeintliche Chance auf ein sattes, meist mehrere Millionen hohes Erbe, sorgt dann für die Zahlungsbereitschaft.

Betrugsmasche - Erbschaft an der Elfenbeinküste

Aus dem Traum wird ein Alptraum

Manchmal ist es so, dass der Kontakt nach dem ersten Geldtransfer abbricht. Meistens gibt es Fälle, bei denen anschließend weitere Korrespondenz läuft. Ob per E-Mail oder Telefongespräche mit dem Ziel, weiteres Geld zu bekommen. Die Täter halten das Kartenhaus aufrecht, es tauchen jedoch immer wieder neue Hürden auf.

Besonders schwierig ist es an dieser Stelle für die Betroffenen, da ein gewisser Punkt bereits überschritten wurde. Der so genannte „point of no return“ - der vermeintliche Punkt ohne Wiederkehr. Denn nachdem bereits eine ggf. nicht unerhebliche Summe „investiert“ wurde, ist man gewissermaßen auf den Gewinn in Form des angeblichen Erbes angewiesen.

Dies kann auch psychologische Auswirkungen haben. Den Betroffenen fällt es tatsächlich extrem schwer, sich mit dem Verlust des Geldes abzufinden. Mithin kann es zu einer Art Sucht werden. In manchen Fällen zahlen betroffene Personen hohe fünfstellige Summen Stück für Stück. Und das obwohl es ihnen - zumindest unterschwellig - bewusst ist, dass sie in eine Falle getappt sind.

Die Flut an angeblich notwendigen Dokumenten reißt dann niemals ab und endet erst, wenn das Opfer finanziell ausgelaugt und nicht mehr in der Lage ist, den Zahlungsanforderungen zu entsprechen. Das Erbe selbst verliert sich aus dem Fokus. Die Betroffenen beschäftigen sich nur noch mit der Beschaffung der angeforderten Gelder.

Am Ende fallen sie in ein tiefes Loch und sind unter Umständen hoch verschuldet. Statt des erwarteten großen Glücks und der Erfüllung der Träume finden sie sich plötzlich in einem Alptraum wieder, der leider bittere Realität ist.

Übrigens - eine Unterart des Betrugs läuft so, dass sich Heiratsschwindler aus Afrika in das Herz der Opfer schleichen. Sie geben sich als Franzosen aus. Dabei gaukeln sie vor, sie müssten nach Afrika reisen, um eine Erbschaft zu regulieren. Die angeblichen Kosten soll dann später das Opfer begleichen. Wie das funktioniert, lesen Sie in dem Artikel: Angeblicher Franzose in der Elfenbeinküste in Notlage.

Wie komme ich da raus?

Im Grunde handelt es sich um organisierte Kriminalität. Ein Netzwerk aus kriminellen Kleinunternehmern agiert weltweit und das bereits seit den 80er Jahren. Die Kontaktaufnahme erfolgte damals per Post, später per Fax und heute über E-Mails.

Internetcafés an der Elfenbeinküste dienen dabei als Betrugsbüros. Von dort aus werden massenhaft E-Mails mit Betrugsversuchen oder Computer-Viren versandt. E-Mail Adressen von Adressaten werden untereinander weiterverkauft, ein Ende ist damit nicht in Sicht.

Für die Betrugsmaschen betreiben die Täter häufig viel Aufwand. Die Hintermänner erstellen zum Teil sehr ansprechende und täuschend echt wirkende Internetseiten zum Beispiel für imaginäre Anwaltskanzleien.

Einige Hinweise deuten jedoch darauf hin, dass es sich um einen Betrug handelt.

Zunächst ist eine erste  Kontaktaufnahme per E-Mail in einem seriösen Fall eher unwahrscheinlich. Überdies kommen staatliche Unterlagen wie die Kopie des Erbscheins in der Regel per Post. Ein weiteres Warnsignal ist das Drängen auf Zeit sein. Die Abwicklung einer normalen Erbschaft dauert bis zu 9-12 Monate. In der Realität wäre also solch eine an den Tag gelegte Eile nicht notwendig.

Detektive beraten Sie zu der angeblichen Erbschaft in der Elfenbeinküste

Hat man einmal auf solch eine E-Mail geantwortet, sitzt man häufig in der Falle, aus der man sich ohne Weiteres nicht allein befreien kann.

Sollte man trotz aller Vorbehalte in eine solche Lage geraten sein, ist gegebenenfalls unsicher oder hat Angst, einen Fehler gemacht zu haben, empfiehlt es sich fachkundigen Rat einzuholen.

Auch wenn sich scheinbar Angehörige in solche oder eine ähnliche Situation gebracht haben, hilft es oft nicht weg zu schauen, sondern seine Unterstützung anzubieten.

Haben Sie einen solchen Kontakt und sind nun unsicher? Dann rufen Sie uns an – ein Privatdetektiv berät Sie unverbindlich über die Optionen, die Sie haben.

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Quellen: Statistisches Bundesamt, Wiesbaden, Genesis-Online, Datenlizenz by-2-0, eigene Darstellung und Berechnung. Bitte beachten Sie, dass es sich bei den auf dieser Webseite angegebenen Städten nicht um Büros oder Betriebsstätten unserer Detektei handelt. Es sind vielmehr wiederkehrende, einmalige oder zukünftige Einsatzorte. Die dargestellten Fälle dienen als im Einzelfall fiktive Fallbeispiele zur Veranschaulichung von Detektivarbeit. Dieser Hinweis ist ausdrücklich als permanenter Bestandteil dieser Webseite zu verstehen. Er gilt insbesondere auf allen Seiten, auf denen er angezeigt wird.

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