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5. März 2018

Vorsicht: Betrüger geben sich als Ärzte beim Militär aus

Lesezeit: 6 Minuten

Jeden Tag erhalten wir Nachrichten von Frauen, die Opfer von Heiratsschwindlern geworden sind. Viele dieser Frauen berichten eine ganz ähnliche Geschichte.

Es beginnt mit einer einfachen Kontaktaufnahme

Die Betrüger suchen ihre Opfer überall. Besonders beliebt sind soziale Netzwerke und Dating Seiten. Auf Facebook, Instagram, Lavoo, Finya und vielen anderen Seiten mehr schreiben die Betrüger ahnungslose Frauen an.

Am Anfang ist es nur ein einfacher Chat. Dein Foto ist mir aufgefallen, du lachst so schön, du bist ein Typ wie meine verstorbene Frau, deine Ausstrahlung gefällt mir und so weiter.

Die Männer sagen, sie seien Arzt beim Militär

Selber haben diese Männer ein nettes Foto in ihrem Profil. Auf Nachfrage erklären Sie, dass sie Militärarzt sind. Als solcher sind sie nun in einem humanitären Kriseneinsatz. Dazu geben sie an, sie seien in Afghanistan, Syrien, dem Jemen, Sudan, dem Irak oder einem anderen Brennpunkt dieser Welt.

Sie erklären, sie seien im Auftrag der NATO oder der UNO unterwegs und würden täglich unter schlimmen Bedingungen viele Leben retten.

Die Männer suchen angeblich eine Partnerin

Schnell kommen sie zur Sache. Das Alleinsein an der Front oder in dem Krisengebiet sei nicht schön. Die meisten geben sich als Witwer aus. Natürlich gibt es noch ein minderjähriges Kind, das irgendwo auf der Welt in einem Internat lebt. Manche sind auch nur geschieden und wurden von der Frau einfach verlassen, weil diese mit einem anderen durchgebrannt sei.

Jetzt wäre es an der Zeit, sich neu zu verlieben. Und schon haben sie den Punkt erreicht, um den es geht. Die angeschrieben Frauen erhalten viele Komplimente, tägliche Aufmerksamkeit, zahllose Nachrichten und auch Anrufe.

Nach kurzer Zeit erklären die Männer, sie hätten sich unsterblich in die Frau in dem fernen Land verliebt. Genau so eine Frau hätten sie schon immer gesucht.

Täter beschreiben die gemeinsame Zukunft in schönsten Farben

Die Männer bringen ihr Anliegen schnell vor. Sie möchten mit der Frau ein neues Leben anfangen. Eine gemeinsame Zukunft in dem Land, in dem die Frau lebt. Dabei ist es egal, ob die Männer mit Frauen aus Deutschland, der Schweiz, Luxemburg, Österreich, Liechtenstein, den Niederlanden oder einem anderen Land schreiben. Die Texte sind immer gleich.

Die Frauen heißen binnen kürzester Zeit nur noch My Honey, My Dear, My Love und so weiter. Man spricht von einer gemeinsamen Zukunft und das im Internat lebende Kind wird auch schnell eingebunden.

Er erzählt von seiner Arbeit als Arzt und will zu ihr kommen

Er berichtet, wie schwer und gefährlich die Arbeit in dem Krisengebiet ist und er träumt davon, seine neue Frau zu besuchen. Schnell schmiedet er Pläne. Und dann schnappt die Falle zu. Die gängigsten Maschen sind die folgenden.

Der Urlaubsantrag

Er sagt, er muss einen Urlaubsantrag stellen. Das könne er direkt bei der UNO machen oder auch bei einem General. Zwar könne er Urlaub bekommen, aber es gibt einen Haken. Wenn er aus dem Kriseneinsatz weg geht, muss Ersatz für ihn kommen. Nur dann bekommt er eine Genehmigung für den Urlaub. Dieser Ersatz kostet aber Geld. Er hat jedoch gerade keinen Zugang zu seinem Geld oder wegen einer Investition gerade nichts flüssig.

Wenn seine Frau also wolle, dass er bei ihr vorbei kommt und sie in die Arme schließt, müsste sie ihm kurz finanziell aushelfen. Wenn er einen Ersatzarzt aus den USA kommen lässt, kostet das zum Beispiel 4000,00 Dollar. Dieser Preis variiert, je nachdem welchen Beruf die Dame seines Herzens hat. Schon früh hat er nämlich ausgelotet, wie viel Geld sie hat.

Sofort hat er auch noch eine Alternative parat. Wenn der Ersatzarzt nicht aus den USA ist, sondern aus Ghana, Nigeria, Indonesien, Malaysia oder anderen Ländern, dann müsse er nur 2500,00 Dollar für die Urlaubsvertretung bezahlen.

Zeitgleich erhält die Frau E-Mails der UNO, in denen genau dieser Urlaubsantrag erwähnt wird. Die Summe ist dann oft per Western Union zu zahlen, mitunter aber auch per Banküberweisung.

Zahlt sie ist das Geld weg und eine plausible Ausrede kommt, warum er nicht erschienen ist.

Der Geldkoffer

Der Arzt hat sein Geld für seine jahrelange Arbeit für die UNO in bar ausgezahlt bekommen. Das Geld liegt nun in einem Tresor einer Security Firma. Dieser Koffer enthält genügend Bargeld, um ein neues gemeinsames Leben mit der Frau anzufangen.

Weil es zu gefährlich sei, das Geld im Flugzeug mitzunehmen, wolle er es mit Hilfe der Security Firma zu der Frau schicken lassen, damit sie dieses entgegen nimmt und aufbewahrt.

Dazu müsse die Frau zunächst eine Kopie ihres Ausweises schicken. Den benötigen die Täter übrigens später für andere Betrügereien. Nachdem der Ausweis geschickt wurde geht der Koffer auf den Weg. Dazu bekommt die Frau sogar eine Tracking Nummer der Security Firma und eines Transportdienstes. Online kann sie dann schauen, wo er ist.

Nach kurzer Zeit kommt es aber dann zu Problemen. Es fehlen Bescheinigungen, eine Anti-Terrorismus-Zertifikat, eine Zollbescheinigung, eine Bestätigung nach dem Geldwäschegesetz und so weiter. Diese Papiere kosten leider Geld. Allerdings kann der Arzt das nicht zahlen, weil er ja all sein Geld in der Box hat.

In dem Augenblick bittet er seine zukünftige Frau, sie möge es auslegen. Sobald der Koffer da sei könne sie sich das Geld wieder raus nehmen. Zahlt sie einmal kommen immer neue Probleme und manchmal kann nur noch ein angeblicher Diplomat helfen, der natürlich auch Geld kostet. Unnötig zu sagen, dass die Box mit dem Geld nie kommt. Die Webseiten zum Verfolgen der Lieferung wurden extra für den Betrug angelegt und sind nicht echt.

Der Goldfund

In dem fernen Land hat er Gold gefunden oder dieses als Dank von einem Stammesfürst bekommen, dem er das Leben gerettet hat. Dieses Gold muss er nun außer Landes schaffen. Dabei hilft natürlich auch wieder eine Security Firma zusammen mit einem Diplomaten. Genau wie bei der Box mit dem Geld im Abschnitt zuvor kommt es zu den gleichen Problemen mit der Gold-Box.

Auch hier zahlt die Frau ein ums andere Mal, ohne jemals das Geld zu Gesicht zu bekommen. Denn tatsächlich gibt es kein Gold. Die Webseiten mit dem Tracking des Paketes sind natürlich gefälscht.

Der Trick mit dem Konto

Der Arzt hat ein Konto bei einer Online-Bank. Dazu nutzt er eine Domain, die der einer echten Bank bis auf einen Buchstaben oder eine Zahl identisch ist. Auf den ersten Blick sieht die Bank echt aus.

Auf dem Konto hat der Mann sein ganzes Geld. Weil er aber in Syrien oder einem anderen Kriegsgebiet keinen Zugang zu der Bank hat, vertraut er der Frau die Zugangsdaten für sein Konto an. Logt diese sich nun ein, sieht sie, dass auf dem Konto sehr viel Geld ist.

Dann bittet er sie, eine dringende Überweisung zu tätigen, zum Beispiel weil das im Internat lebende Kind einen Unfall hatte und sehr schnell Geld für die Operation oder Behandlung überwiesen werden muss. Dazu gibt er dann eine Bankverbindung an und bittet seine Frau, diese sehr dringende Überweisung zu tätigen.

Die Frau loggt sich ein und stellt fest, dass es ihr nicht gelingt, die Überweisung auszuführen. Es klappt einfach nicht trotz aller Mühen. Das teilt sie ihm mit. Er ist natürlich entsetzt. Nun gibt es zwei verschiedene Fortgänge des Betrugs.

Bei dem einen bittet er die Frau, sie möge das Geld solange auslegen und von ihrem eigenen Konto überweisen oder per Western Union zu schicken, weil das Kind ja in Lebensgefahr sei.

Die andere Alternative ist es, dass er sagt, die Frau brauche eine Transaktionsfreigabe oder eine TAN-Liste. Allerdings muss sie für beides Gebühren bezahlen. Sonst könne sie nicht auf das Konto zugreifen. Weil die OP für das Kind so dringend ist bittet der Arzt, die Frau möge das Geld solange auslegen.

Natürlich ist das Konto nicht echt und es gibt gar kein Geld. Vielmehr soll so nur Vertrauen geschaffen werden.

Es ist immer Betrug, egal wie die Story ist

Die vorgenannten Beispiele sind nur ein paar der gängigen Maschen dieser Täter. Die Geschichten sind immer abenteuerlich und ändern sich von Mal zu mal.

Eines haben aber alle Storys gemeinsam: Der Arzt hat ein abenteuerliches Leben und möchte aus dem Krisengebiet weg zu der Frau seines Herzens. Dabei geht immer etwas schief und am Ende muss stets die Frau irgendetwas bezahlen, egal wofür auch immer.

Unser Rat: Finger weg von Kontakten mit Ärzten, die angeblich im Humanitären Einsatz sind

Wenn Sie ein angeblicher Arzt, der im Auftrag der UNO unterwegs ist, unaufgefordert kontaktiert, seien Sie besser skeptisch. Es ist leider davon auszugehen, dass er nicht echt ist. Natürlich gibt es auch echte Ärzte, die tatsächlich dort sind, aber ob Ihrer ein solcher echt ist, ist fraglich.

Wenn Sie es ganz sicher wissen wollen, kann ein Privatdetektiv für Sie überprüfen, ob der Mann wirklich amerikanischer Arzt ist oder nicht. Diese Überprüfung in den USA ist kostenpflichtig, liefert aber finale Gewissheit.

Im Zweifel lassen Sie sich von einem Detektiv beraten, welche Möglichkeiten Sie haben und wie Sie Sicherheit bekommen.

0800 – 11 12 13 14

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Quellen: Statistisches Bundesamt, Wiesbaden, Genesis-Online, Datenlizenz by-2-0, eigene Darstellung und Berechnung. Bitte beachten Sie, dass es sich bei den auf dieser Webseite angegebenen Städten nicht um Büros oder Betriebsstätten unserer Detektei handelt. Es sind vielmehr wiederkehrende, einmalige oder zukünftige Einsatzorte. Die dargestellten Fälle dienen als im Einzelfall fiktive Fallbeispiele zur Veranschaulichung von Detektivarbeit. Dieser Hinweis ist ausdrücklich als permanenter Bestandteil dieser Webseite zu verstehen. Er gilt insbesondere auf allen Seiten, auf denen er angezeigt wird.

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