Lesezeit: 4 MinutenPrivatdetektive umgeben bestimmte Mysterien. Schauen Sie sich die klischeehaften Fotos an, die einen Detektiv möglichst punktgenau darstellen soll. Die Wirklichkeit sieht jedoch etwas anders aus.
Um Ihnen einmal einen kleinen Blick hinter die Kulissen der Detektiv-Arbeit zu gewähren, möchten wir ein paar "Geheimwaffen" von Detektiven auflisten. Diese sind äußerst nützlich, wenn es darum geht, Fakten zu dokumentieren.
1. Internet Suchmaschinen
Gilt es, eine Information über jemanden zu finden, kommt als allererstes Google zum Einsatz. Wir bevorzugen den Big Player, weil die Suchtiefe gegenüber Bing und anderen einfach besser ist. Nun ist es so, dass die meisten Menschen einfach eine Suchanfrage bei Google in das Kästchen eingeben und schauen, was dann rauskommt. Fakt aber ist, dass Google weit mehr Features bietet, um eine Suche möglichst effizient zu machen. Durch eine spezielle Eingabe der Suchbegriffe ergeben sich ganz andere Suchergebnisse als bei der normalen Standardsuche.
Auch Dienste wie Alerts, News, Keep erweisen sich im Alltag als äußerst nützlich. Wer noch einen Schritt weiter gehen möchte, kann auch mit Google Apps for Work hervorragend arbeiten.
2. Das Handy
Ein Handy ist heute kein einfaches Instrument mehr, mit dem man telefonieren kann. Vielmehr sind moderne Smartphones sind Multifunktionswerkzeuge. Früher hatten viele Menschen stets ein Taschenmesser bei sich. Wer aber etwas auf sich hielt, dem reichte kein Taschenmesser, der brauchte ein Schweizer Messer mit vielen Funktionen. Man konnte einfach mehr damit bewirken. Das ist heute mit dem Handy ähnlich.
Der normale Slider von früher reicht, um zu telefonieren. Aber ein Smartphone ist inzwischen ein unverzichtbares Werkzeug auch im Detektiv-Alltag. Mit dem Smartphone können Sie nicht nur telefonieren. Sie können fotografieren, ein Video fertigen, navigieren, Notizen aufzeichnen, recherchieren und viele weitere Dinge mehr.
Ein weiteres Argument macht das Smartphone noch wertvoller: Fast jeder hat eins. Und weil fast jeder eins nutzt, ist es absolut unauffällig. Es gehört zum Alltag und dem Tagesgeschehen dazu, ohne dass es sonderlich auffallen würde. Darum kann ein Detektiv es für seine Zwecke einsetzen, ohne Aufmerksamkeit zu erregen.
3. Sozial Medien
Es ist schon erstaunlich, was manche Menschen in sozialen Medien von sich geben. Auf Seiten wie Facebook, Twitter, LinkedIn, Xing und ähnlichen findet der Privatdetektiv häufig wertvolle Hinweise, die ihm die Arbeit erleichtern.
Nur als Beispiel hier einige Fälle aus der Praxis, die dank sozialer Medien einfacher zu lösen waren.
Ein krankgeschriebener Mitarbeiter hatte auf seiner öffentlichen Facebook Seite gepostet, dass er an Karneval mehrere Auftritte hat - während des Zeitraums des Krankenscheins. So war es für die Detektive in Köln einfach, ihn des Krankschreibungsbetrugs zu überführen.
Ein anderer Mitarbeiter, der ebenfalls erkrankt war, postete Fotos und Erlebnisse aus dem Urlaub. Das der Mallorca-Trip aber mit dem Krankenschein nicht vereinbar war, versteht sich von alleine. Aufgrund der klaren Ausgangsinformationen war es einfach, den Mann vor Ort zu überführen.
Ein Fußballfan war passionierter Twitter Nutzer. So gab er auch bekannt, wann und wo er bei Spielen zugegen ist - auch während des Krankenscheins. Wer aber angeblich mit einer Grippe im Bett liegt, sollte nicht im Fußballstadion anzutreffen sein. So war es für den Privatdetektiv in Gelsenkirchen nicht mehr schwer, Beweise für das Fehlverhalten zu bringen.
Die Liste der Praxisfälle lässt sich beliebig fortsetzen. Informationen dieser Art waren noch vor gut 10 Jahren undenkbar. Wo hätte man sie als Detektei auch herbekommen sollen?
Selbst Fotos, die veröffentlicht werden, sind für eine Detektei hilfreich, denn soll ein Detektiv jemanden beobachten, von dem nicht bekannt ist, wie er aussieht, sind im Netz gefundene Selfies sehr hilfreich.
4. Datenbanken
Öffentliche Datenbanken wie Schuldnerregister, Handelsregister, Meldeämter und so weiter sind eine Fundgrube für Personen, die nach Informationen suchen. Man findet sehr viele persönliche Informationen von Menschen aber auch aussagekräftige Fakten über Firmen in öffentlich zugänglichen Datenbanken. Diese Fundgruben werden oft von Außenstehenden unterschätzt. Detektive wissen diese Quellen jedoch nutzbringend einzusetzen.
Überdies existieren auch kostenpflichtige Datenbanken, die für Detekteien ebenfalls wertvolle Informationen liefern können.
5. Erfahrung und Know-how
Immer wieder kommen Kunden zu uns und erfragen bestimmte Dienstleistungen. Es wird erwartet, dass der Detektiv E-Mail-Accounts hacken soll, illegal abhört, Hausfriedensbruch begeht und so weiter, um bestimmte Delikte zu belegen. Sei es Ehebruch, Betrug, Bestechlichkeit oder andere Delikte. Zunächst müssen wir dem Klienten dann klar machen, dass eine Detektei keine illegalen Ermittlungswege begeht.
Als Detektiv muss dann zunächst mit dem Klischee des anrüchigen Ermittlers aufräumen, um dem Klienten zu erklären, wie man es besser machen kann. Mit viel Erfahrung und noch mehr Know-how kann ein Detektiv Beweise erbringen, die dann auch letztlich für ein Gerichtsverfahren genutzt werden können.
Manchmal ist es einfach nur ein Telefonat, das zum Erfolg führt. Es ist schon erstaunlich, was Menschen anderen Menschen am Telefon erzählen, wenn man nur nett danach fragt. Immer wieder fragen Kunden: Wie haben Sie das bloß herausgefunden? Manchmal sagen wir dann, wir hätten einfach nur angerufen und gefragt. Klar, im ersten Augenblick hört sich das etwas enttäuschen an, denn der Kunde hatte vielleicht etwas mehr Spektakuläres erwartet.
Doch beim zweiten Nachdenken sind sie dann einfach nur froh, die gewünschte Information erhalten zu haben, auch wenn sie unspektakulär ermittelt wurde. Wichtig ist nur, dass die Ermittlung legal vorgenommen wird. Das gilt nicht nur für Wirtschaftsermittlungen, sondern auch für privat gelagerte.